Pflegestelle Antje


Es waren schon immer Hunde um mich herum! Ich bin auf einem kleinen Bauernhof groß geworden.

Die erste eigenen Hündin hatte ich mit 23 Jahren. Danach folgte eine Border Collie-Schäferhund-Golden Hündin. Sie ist mit mir durch Dick und Dünn gegangen!

Durch den Labrador Rüden meiner Tochter habe ich dann meine Liebe zu den Labrador Retrievern entdeckt. Im März 2001 zog Jimmy, mein erster eigener Labrador Rüde, mit 8 Monaten bei mir ein. Gefunden habe ich ihn über das Internet, was da so getrieben wurde, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst! Jimmy war ein absolut toller Kerl.

Schon ganz früh, mit ca. einem Jahr, stellte der Arzt fest, dass Jimmy mittelschwere bis schwere HD hatte. Der Arzt sagte mir auch gleich, dass er nicht alt werden würde. Mit einer eigens für ihn gebauten Hunderampe haben wir ihn so gut wie möglich unterstützt.
Aber mit knapp vier Jahren hat er innerhalb von 30 Stunden so abgebaut, dass er nicht mehr reagierte und wir mussten ihn viel zu früh gehen lassen. Es traf mich sehr hart! Ich liebte diesen Hund und nun war er nicht mehr da!

Erst nach einiger Zeit dachte ich daran, dass wieder ein Lebewesen um mich sein sollte, ich aber nie wieder ein Tier so nahe an mich heran lassen wollte! So kam ich darauf, mich als Pflegestelle zu bewerben. Seit Januar 2015 bin ich bei der Retriever-Soko Pflegestelle!

Nach einem Gespräch am Telefon, einem Besuch bei mir und einem persönlichen Gespräch folgte im März 2015 der erste Labrador als Pflegehund! Jung, Kraftvoll und absolut nicht erzogen. Wir hatten uns schon einiges erarbeitet, aber er war für mich nur sehr schwer zu halten. Deshalb entschlossen meine Pfegestellenbetreuung und der Vorstand, dass er in eine andere Pflegestelle umzieht.

Schon bald darauf zog die nächste Pflegehündin bei mir ein, in 2015 hatte ich fünf Pflegehunde. Einige nur ganz kurz, andere etwas länger, verschmuste oder verspielte, erzogene und unerzogene, kranke oder gesunde Hunde. Auch wenn es mit Arbeit verbunden ist, man selber den einen oder anderen Abstrich machen muss, diese Hunde geben einem das Doppelte und Dreifache zurück!

Ob es mir leicht gefallen ist, die Hunde wieder abzugeben? Ich wusste gleich, worauf ich mich einlasse. Die Bindung ist sofort da, aber eben nicht so tief, das dauert seine Zeit! Manchmal habe ich überlegt, was ich dem Hund bieten kann und was er braucht?! Als Pflegestelle hat man immer die Option den Hund zu Adoptieren und das letzte Wort.

Pflegestelle zu werden, war auch zum Teil Egoismus von mir, aber niemals sollte man die eigenen „Wünsche“ über die Bedürfnisse des Hundes stellen.